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JÜDISCHE FILMWOCHE ÖSTERREICH 2001

Die nunmehr elfte Jüdische Filmwoche wird 2001 zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit dem filmladen organisiert. Der große Anklang, den das Programm der vorjährigen Veranstaltung bei Publikum und Kritik fand, hat uns ermutigt, weiterhin nicht nur spezielle Themen und/oder Erstaufführungen, sondern auch wieder Klassiker und Fundstücke zu zeigen.

Dank der großzügigen finanziellen Zuwendung der Stadt Wien, durch Förderungen des Bundes, der diversen Länder und Stadtverwaltungen, sowie dem Engagement zahlreicher Kinobetreiber/innen, gibt es heuer eine Vielzahl an Veranstaltungsorten. Die Bewohner/innen aller Bundesländer haben erstmals die Möglichkeit, sich mit einer repräsentativen Auswahl aus unserem Programm zu befassen. Wir hoffen, dass diese Verbreitung in Zukunft fester Bestandteil der Jüdischen Filmwochen und des kulturellen Angebots Österreichs bleiben wird.

Ohne dem verstärkten Engagement der Wirtschaft, insbesondere des Hauptsponsors, der Creditanstalt, sowie u. a. A1 Mobilkom, Austrian Airlines, Casinos Austria, Fujitsu-Siemens, Der Standard und lokalen Medienpartnern in ganz Österreich, hätten wir das reichhaltige Programm nicht zusammenstellen können.

Für die Veranstaltungen in Wien wird eine Reihe von Gästen erwartet.

Der Filmexperte Frank Stern, Direktor des Zentrums für Deutsche Studien an der israelischen Ben Gurion Universität Beer Sheva, stellt den vom Filmarchiv Austria zur Verfügung gestellten österreichischen Monumentalfilmklassiker Die Sklavenkönigin (1924) von Michael Kertész vor und referiert einleitend über „Wien als Wiege des jüdischen Films“.

Der bekannte englische BBC Dokumentarfilmer Rex Bloomstein, der sich seit mehr als dreißig Jahren mit Menschenrechten beschäftigt, wird sein Sonderprogramm Human Rights, Human Wrongs vorstellen. Bloomstein, dessen Anthologie des US-jüdischen Humors Next Time Dear God, Please Choose Someone Else zu den Favoriten der JFW-Besucher/innen gehört und in vergangenen Jahren bereits drei Mal gezeigt wurde, wird den Film auch heuer präsentieren und mit zahlreichen 'out-takes' - nicht in die Endfassung aufgenommenen Szenen - anreichern. Für beide Vorstellungen sind Publikumsgespräche mit dem Regisseur vorgesehen (in englischer Sprache).

In Anwesenheit des französischen Regisseurs Thomas Gilou, des Kameramannes Robert Alazraki und des Hauptdarstellers Richard Anconina (alle sind angefragt) möchten wir einen weiteren kleinen Programmschwerpunkt einführen: mit La vérité si je mens! 2 – La grande distrib! (2001), des größten französischen Kassenschlager des letzten Jahres, möchten wir Le Sentier, das kosmopolitische Viertel von Paris, vorstellen. Bereits 1997 wurde dort der Vorläufer La vérité si je mens! / Why Would I Lie? gedreht. Wir zeigen ihn heuer erneut wegen des großen Publikumsandrangs, den er während der JFW'98 erfuhr.

Weiters freuen wir uns sehr, den neuen Spielfilm Anne Frank, The Whole Story als Österreich-Premiere präsentieren zu dürfen. Die Grundlage für diese Verfilmung lieferte die von Melissa Müller verfasste Biographie Das Mädchen Anne Frank. Regisseur Robert Dornhelm und Kameramann Elemér Ragályi haben ihr Kommen für die Veranstaltung zugesagt.

Der österreichische Filmjournalist Stefan Grissemann wird heuer zwei „vergessene“ Klassiker des jiddischen Kinos präsentieren: das Musical The Singing Blacksmith/Jankl der Schmid (1938) und The Light Ahead/Di Kljatsche / Fischke der Krumer (1939). Beide Filme wurden vom gebürtigen Wiener und Max-Reinhardt-Mitarbeiter Edgar G. Ulmer (1904 -1972) inszeniert. Zur Präsentation wird Carola Hurnaus, eine in Wien lebende Tochter des Regisseurs, erwartet.

Beate Thalberg wird die integrale Fassung ihres Filmes Die Akte Joel - Die Geschichte zweier Familien (2001) präsentieren und für eine Publikumsdiskussion zur Verfügung stehen. Ihr Film erzählt von Enteignung und dem darauf basierendem deutschen Wirtschaftswunder.

Martin Luksan, ein weiterer österreichischer Regisseur, wird Von der Messlatte zum Totenschädel (2001) präsentieren, wo er über der erbärmlichen Rolle, die die Anthropologie in der NS-Zeit spielte, Auskunft gibt.

Besonders empfehlen möchten wir auch den Besuch eines Dokumentarfilms, der sich mit dem Status Quo des israelisch-palästinensischen Konflikts beschäftigt. In Promises (Justine Shapiro/Carlos Bolado/B.Z. Goldberg, USA 2000) schildern sieben elf- bis dreizehnjährige Kinder aus beiden Ländern berührend ihr tägliches Leben. Als einige von ihnen sich treffen, wird der Film seinem Titel Promises/Versprechen – gerecht (San Francisco Jewish Film Festival 2001). In einer anschließenden Diskussionsrunde laden Gudrun Harrer (Ressorleiterin Außenpolitik/ Der Standard) und Univ.-Prof. Dr. Max Friedrich (Vorstand der Univ. Klinik für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters) zum Publikumsgespräch. Moderation: Ernst A. Grandits (3-SAT Kultur).

Wir danken nochmals all jenen Institutionen und Personen, deren Engagement, Wissen, Zeit und Geld die Jüdischen Filmwochen 2001 nicht nur ermöglicht, sondern auch in die Bundesländer hinausgetragen haben.


Monika und Frédéric-Gérard Kaczek,
Stephan Gáspár, Sandra Haider, Thomas Dimov